Für die Ernährung unserer vierbeinigen Lieblinge gibt es viele Möglichkeiten. Verschiedene Arten der Fütterung, unzählige Anbieter und unterschiedliche Expertenmeinungen machen die Auswahl schwierig.
Welche die richtige Ernährungsweise für deinen Hund ist, hängt von vielen Faktoren ab. Unter anderem spielen Alter, Rasse und Aktivitätslevel eine Rolle. Nicht zuletzt müssen auch persönliche Vorlieben von Hund, Herrchen und Frauchen berücksichtigt werden.
Im Endeffekt geht es darum, deinen Hund mit allen essentiellen Nährstoffen zu versorgen und ihm ein möglichst langes, gesundes Leben zu ermöglichen.
Wir wollen dir dabei helfen und sehen uns deshalb an, woran du wirklich gutes Hundefutter erkennst – und vor allem, was drin ist.
© Sigrid Aicher Photography
Das Problem mit dem Hundefutter und der Deklaration
Für ein gesundes, ausgewogenes Leben benötigt der Körper deines Hundes eine vielseitige Ernährung. Diese besteht zum einen aus den Makronährstoffen (Eiweiße, Fette, Kohlenhydrate) und zum anderen aus Mikronährstoffen wie Vitaminen, Mineralstoffen, Pflanzenstoffen und Enzymen.
Hier lauert die größte Falle der Hundefutter-Wahl: Immer noch glauben viele Hundebesitzer, der Hundekörper benötigt ausschließlich oder eine große Menge Fleisch. Unabhängig von der Art der Fütterung ist aber nicht nur die regelmäßige Versorgung mit Proteinen (welche übrigens nicht nur in Fleisch ausreichend enthalten sind) notwendig.
Welche Nährstoffe dein Hund benötigt und wieso, erfährst du in diesem Blogbeitrag.
Wichtig ist zudem, aus welcher Quelle die jeweiligen Inhaltsstoffe stammen. Hochwertige Zutaten sind in allen Bereichen der Ernährung ein Muss und Bio-Qualität ist nicht nur für den Menschen gut.
Das Problem: Jeder Hersteller bezeichnet sein Futter als das beste und gesündeste für eine bestimmte Gruppe von Hunden oder gleich für alle Hunde. Klar, er will es ja auch verkaufen. Damit du auf der sicheren Seite bist, musst du also ganz genau hinsehen – und wissen, was genau du da eigentlich siehst.
Erkennen, was drin ist: Futter-Bezeichnungen & Analytische Bestandteile
Die Liste der Inhaltsstoffe liest sich oft wie ein Wörterbuch und für den Verbraucher ist nicht wirklich erkennbar, was sich hinter diesen Begriffen versteckt. Die wichtigsten Inhaltsstoffe von Hundefutter erklären wir deshalb hier.
Alleinfuttermittel vs. Ergänzungsfuttermittel
Rohprotein
Rohfett
Rohfaser
Das sind die im Hundefutter enthaltenen Ballaststoffe, sogenannte Rohfasern aus Pflanzen. Sie sind weitestgehend unverdaulich, sind aber trotzdem Pflichtbestandteil jeder ausgewogenen Hundenahrung. Denn Ballaststoffe regen die Darmbewegung an, helfen bei der Bildung von guten Darmbakterien und senken Cholesterin und Blutzucker.
Rohasche
Calciumcarbonat & Phosphor
Calciumcarbonat (E170) kann aus natürlichen Produkten gewonnen oder synthetisch hergestellt werden. Es dient als Kalziumlieferant für stabile Knochen und Zähnen und gleicht den Phosphorgehalt aus. Phosphor ist ebenfalls wichtig für Zähne und Knochen sowie für den Stoffwechsel des Hundes.
Wichtig ist, dass Phosphor und Kalzium im richtigen Verhältnis zueinander stehen, da beide Stoffe eng zusammenarbeiten.Die ideale Menge steht bei 1,3 Kalzium : 1 Phosphor, minimal darf sie davon abweichen. Bei reiner Fleischfütterung liegt dieses Verhältnis übrigens im (ungesunden) Bereich von 0,07 : 1.
Fleisch und Fleischnebenprodukte
Fisch und Fischnebenprodukte
Pflanzliche Nebenprodukte
Geflügelfleischmehl & Geflügelmehl
Sensorische Zusatzstoffe
Ernährungsphysiologische Zusatzstoffe
Antioxidantien
An der Deklaration orientieren, nicht am Preis
Auch für Hundefutter gilt: teuer ist nicht immer gut, günstig ist nicht immer schlecht. Wer nicht BARF oder Prey (Fütterung von ganzen Beutetieren) betreiben möchte und dafür das Fleisch bzw. die Tiere selbst besorgt, ist auf die ausführliche Inhaltsangabe der Hersteller angewiesen.
Dabei gilt: Je ausführlicher die Deklaration, desto seriöser der Produzent. Die Inhaltsstoffe von Hundefutter können als offene, halboffene oder geschlossene Deklaration aufgelistet werden. In einem konkreten Beispiel kannst du die Unterschiede dabei gut erkennen:
Offene Deklaration
Ein gutes Beispiel für eine transparente Deklaration ist das bellerei Nassfutter. Bei der Sorte BIO Rind mit Dinkel & Zucchini sieht das so aus:
Bio-Dinkel (45%), Bio-Rindermuskelfleisch (30%), Bio-Zucchini (21%), Bio-Rinderleber, Kalziumcarbonat, Meersalz, Bio-Sonnenblumenöl
Halboffene Deklaration
Bei der halboffenen Deklaration werden im Vergleich zur offenen Deklaration zwar sämtliche Bestandteile aufgelistet, aber nicht unbedingt genau benannt. Beispiel:
80% Fleisch und Fleischnebenprodukte (40% Rind, 40% Huhn), 16% Gemüse und Obst (Zucchini, Kürbis, Apfel) 2% Bio-Hirse, 1% Leinsamenöl, 1% Löwenzahn
Während in der offenen Deklaration die Qualität des Fleisches exakt angegeben wird, wissen wir bei der halboffenen Deklaration zwar die Quelle (Rind und Huhn) – nicht jedoch, ob es sich um Muskelfleisch handelt und wie viel Prozent des Fleischanteils aus Nebenprodukten bestehen.
Geschlossene Deklaration
Die geschlossene Deklaration gibt nur jene Auskunft, die gesetzlich vorgeschrieben ist. Das sieht dann zum Beispiel so aus:
80% Fleisch und Fleischnebenprodukte, 17% Gemüse, Obst und pflanzliche Nebenprodukte, Getreide, Öl
Von so deklariertem Futter solltest du besser die Finger lassen – hier könnte wirklich alles drin sein.
Fazit: Genau hinsehen & auf Qualität setzen
Die Gesundheit deines Hundes ist dir wichtig, sonst hättest du nicht bis hierhin gelesen. Es gilt: Je weniger Inhaltsstoffe enthalten und je deutlicher diese deklariert sind, desto besser ist das Hundefutter.
Achte auf ausgewogene Inhaltsstoffe, aber auch auf die Herkunft und Qualität von Fleisch, Gemüse und Co. Vergiss dabei nicht das Bedürfnis deines Hundes nach Kohlenhydraten. So steht einem langen, gesunden Miteinander von Mensch und Hund nichts mehr im Weg.
Dir schwirrt der Kopf vor lauter Inhaltsstoffen und Deklarationen? Bei uns bist du auf der sicheren Seite – im bellerei-Shop bekommst du nur offen deklariertes Nassfutter in Bio- Qualität.
Quellen und Hilfreiche Links
[1] Futtermittelzusatzstoff-Verordnung (EG-VO 1831/2003): https://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2003:268:0029:0043:de:PDF
[2] Kennzeichnung von Futtermitteln (VO 767/2009): https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/PDF/?uri=CELEX:32009R0767&from=DE
[3] Diplomarbeit zur Erlangung der Würde einer MAGISTRA MEDICINAE VETERINARIAE der Veterinärmedizinischen Universität Wien: Vergleich Der scheibaren Verdaulichkeit von rohen und gekochten Futterrationen für Hunde, vorgelegt von Johanna ILLI Im Mai 2013 : https://www.vetmeduni.ac.at/hochschulschriften/diplomarbeiten/AC10913906.pdf
[4] Buchempfehlung (Echte Empfehlung – wir verdienen nichts daran): Ernährung des Hundes: Grundlagen – Fütterung – Diätetik, Jürgen Zentek – ISBN 978-3-13-220461-4 :https://www.thalia.at/shop/home/artikeldetails/A1039489835